FWF-Projekt 2014-2018
Projektbericht zu FWF P 26.706
Das vom FWF geförderte Projekt (Nr. P 26.706-G21) hat sich zum Ziel gesetzt, die illuminierten Urkunden des Mittelalters zu sammeln, auf der Plattform monasterium.net zur Verfügung zu stellen und umfassend zu untersuchen. Es ist gesamteuropäisch ausgerichtet, bewusst interdisziplinär und versteht die Verwendung von Informationstechnologie als zentralen Projektteil.
Materialerfassung, katalogmäßige Erschließung und wissenschaftliche Auswertung werden als Einheit gesehen. Modernste web-basierte Technologien, traditionell-dokumentierende und kulturwissenschaftlich-interpretierende Ansätze ermöglichen gemeinsam neue Erkenntnisse und stellen Material für weiterführende Studien bereit.
Das Projekt hat die Stellung der illuminierten Urkunde innerhalb der gesamten Urkundenüberlieferung und innerhalb der Buchmalerei des europäischen Mittelalters bestimmt und die konkreten Umstände, die zur Anfertigung von einzelnen illuminierten Urkunden und zur Entstehung von extrem breit überlieferten Urkundengattungen, die gewohnheitsmäßig Buchschmuck einsetzen, beleuchtet.
Bisher war der Untersuchungsgegenstand schlecht erforscht. Einerseits sind die Beispiele verstreut überliefert, andererseits haben die beteiligten Teilwissenschaften – vor allem Diplomatik und Buchmalereiforschung – für sich sehr differenzierte Methoden entwickelt, die keineswegs “nebenbei” anwendbar sind. Diese Tatsache macht interdisziplinäre Versuche einzelner Forscher vielfach anfechtbar.
Ein grundlegender und integrativer Eckpfeiler des Projekts ist die konsequente interdisziplinäre Zusammenschau. Dazu haben einerseits im Projekt Experten der beteiligten Disziplinen engstens zusammengearbeitet. Andererseits wurde durch die Einbindung von Gastwissenschaftlern (auch im Rahmen einer internationalen Tagung) eine interdisziplinäre internationale Forschungscommunity dauerhaft etabliert.
Zur Erarbeitung und Präsentation der Forschungsergebnisse wurden spezifische IT-Werkzeuge entwickelt, die den besonderen Bedingungen der interdisziplinären und internationalen Arbeit mit mittelalterlichen Urkunden angemessen sind. Als Erweiterung des kollaborativen Urkundenarchivs “monasterium.net”, das als online-Publikationsumgebung für die Dokumentation dient, wurden Werkzeuge entwickelt, die Techniken des Semantic Web ebenso wie Methoden der automatischen Mustererkennung fruchtbar machen.
Materialerfassung, katalogmäßige Erschließung und wissenschaftliche Auswertung wurden im Projekt ganz bewusst als Einheit gesehen, so dass das Projekt mit modernsten web-basierten Technologien die traditionell-dokumentierenden und kulturwissenschaftlich-interpretierenden Ansätze integrieren konnte und damit neue Erkenntnisse ermöglichte und Material für weiterführende Studien bereitstellt.